Vortrag:
Im unnatürlichen Verhältnis des heutigen Menschen zum Tod wird er aus dem Bewusstsein ausgeklammert und tabuiert. Das Bild vom sensenschwingenden Knochenmann ist ein Relikt spätmittelalterlicher Prägung.
Die Grundangst des Menschen vor dem Tod wird im Märchen bewältigt und überwunden. In den Märchen aus aller Welt sind viele Motive enthalten, die uns den "Gevatter Tod" als schönen Freund zeigen, als Erlöser von dem irdischen Leben, dessen wir überdrüssig geworden sind, als Geleiter in die Jenseitswelt, die wir erst nach einem Trunk vom Wasser des Todes und des Lebens betreten dürfen.
Märchen stellen den Tod als Freund dar, mit dem wir ein neues Leben beginnen.
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