Frühe Störungen aus psychoanalytischer Sicht:
Aus der Sicht der Psychoanalyse sind "frühe Störungen"die Folge einer schweren Beeinträchtigung der Mutter-Kind-Beziehung,die beim Kind bereits sehr früh zu einer spezifischen Verzerrung der Ich-Entwicklung führt. Entscheidend ist dann, ob anders geartete Beziehungen, in erster Linie die zum Vater, diese pathologische Entwicklung korrigieren können oder sie im Gegenteil weiter verstärken. Im letzteren Fall muss das Kind sehr oft zu Überlebensstrategien greifen, die später als narzisstische oder Borderline-Persönlichkeitsstörung in Erscheinung treten. Auch hysterische und antisoziale Persönlichkeitsstörungen können vor diesem Hintergrund verstanden werden. In dem Vortrag soll diese Entwicklung in ihren unterschiedlichen Manifestationen nachgezeichnet werden. Dabei wird auch eine Abgrenzung von traumatischen Störungen im engeren Sinne versucht. Ebenso werden Formen des psychotherapeutischen Umgangs mit derart früh gestörten Patienten erörtert. Im Zentrum steht dabei der Umgang mit den szenischen Inszenierungen des Patienten und der damit verbundenen Gegenübertragung.
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