Eröffnungsvortrag :
- Wir müssen unterscheiden zwischen Medizinertum und Arzt-sein!
Arzt-sein bezieht sich auf den unmittelbaren Umgang mit den Patienten,
die Herstellung von Ich-Nähe mit dem Patienten, mit der Absicht dem
Patienten zu helfen. Medizinertum beschreibt den Bereich des Wissens,
das in Publikationen, Protokollen und dergl. repräsentiert ist.
Ein guter Arzt ist beides, er ist ein Mediziner, der mit einer gewissen
Ich-Ferne die wissenschaftlichen Erkenntnisse aufnimmt und sie in ärztliches
Handeln umsetzt. In meinem Vortrag möchte ich diese beiden Aspekte von
"Arzt und Mediziner" erörtern und deutlich machen, dass wir für die
westliche Schulmedizin aus den anderen Medizinsystemen, die im
Kongress erörtert werden, lernen können, dass aber andererseits diese
Medizinsysteme vom Denken der wissenschaftlichen Medizin einen Nutzen haben.
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