Gedanken in Anlehnung an Prof. Dr. Frederic Vester:
Auf den ersten Blick zunächst einmal gar nichts, da die Zelle bekanntlich ein lebender
Organismus und ein Unternehmen eine von Menschen kreierte Organisationsform ist. Beide
sind komplexe Systeme, die in einem ständigen Austausch mit ihrer jeweiligen Umgebung
stehen. Durch die Naturwissenschaft wissen wir, dass wir alle in einem kybernetischen System
leben. Selbst wenn wir nur einen kleinen Baustein aus dem System herausnehmen, verändert
sich seine gesamte Wirkung.
Jeder Eingriff in ein System, der seine Wanderung durch das
Systemnetzwerk begonnen hat, kann in seiner komplexen Wirkung weder nachvollzogen,
aufgehalten und schon gar nicht ungeschehen gemacht werden. Nur durch Kompensation
oder durch Selbstregulierung kann eine geringfügige Veränderung bewirkt werden, denn
der Eingriff hat längst eine Eigendynamik entwickelt, deren Auswirkungen und Spätfolgen
nicht mehr abzusehen sind. Daher ist es umso dringlicher, das Verhalten von Systemen zu
erkennen und zu verstehen.
Auch in wirtschaftlichen und politischen Systemen herrschen die
gleichen Gesetze der Wechselwirkungen. Jede Entscheidung beeinflusst alles andere mit,
obwohl dies aus kausalem Denken nicht nachzuvollziehen ist. Jeder Zusammenhang löst neue
Zusammenhänge aus, die nun nicht mehr erkennbar mit den Ursprungsentscheidungen in
Verbindung stehen. Letztendlich liegt es an den Unzulänglichkeiten unseres Denkvermögens,
dass wir formale Wissenschaft einsetzen müssen, um die Komplexität der Zusammenhänge
zu erkennen und zu verstehen.
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